Pluriversale Dialoge zur Umweltethik: Entkolonialisierung der wissenschaftlichen Praxis zur Entwicklung von Zukunftsperspektiven jenseits der „Entwicklung“

Aufruf zur Mitarbeit

Buchtyp: Herausgegebene Sammlung

Arbeitstitel: Pluriversale Dialoge zur Umweltethik:

Entkolonialisierung der wissenschaftlichen Praxis zur Entwicklung von Zukunftsperspektiven jenseits der „Entwicklung“

Abstract

Unser Buch bietet eine Sammlung von Beiträgen der Teilnehmer der ersten pluriversalen

Dialogues am Center for Life Ethics der Universität Bonn (20. bis 24. Mai 2024).

Modernistische Modelle von „Fortschritt“ und „Entwicklung“ haben sich nicht nur als ungeeignet erwiesen, unsere selbstverursachte globale ökosoziale Krise zu bewältigen; sie werden zunehmend als Teil des Problems erkannt. Insbesondere Stimmen aus dem globalen Süden kritisieren den „Entwicklungsalismus“ dafür, dass er „westliche“ Weltanschauungen und Zukunftsvisionen universalisiert und damit sowohl die Natur als auch einen großen Teil der Menschheit beherrscht und ausbeutet. 

Der wissenschaftliche Universalismus unterstützt die koloniale Geopolitik des Wissens, die subalterne (nicht hetero-männliche, indigene, südliche) Perspektiven systematisch aus den offiziellen Diskursen über wünschenswerte Zukünfte und mögliche Lösungen für das Multikrisenszenario unserer Zeit ausschließt. Unsere Fähigkeit, nachhaltige und gerechte Lösungen für existentielle globale Bedrohungen zu finden, hängt jedoch entscheidend davon ab, divergierende Weltanschauungspraktiken und ethische Vorstellungen von „menschlich“, „nicht menschlich“, „Natur“ oder „Umwelt“ in unsere Vorstellungen wünschenswerter Zukünfte zu integrieren. 

Dies erfordert die Anerkennung der Möglichkeit und Legitimität anderer Welten.

Vor diesem Hintergrund zielt unsere Initiative darauf ab, Räume für pluriversale Dialoge innerhalb der Wissenschaft zu öffnen, in denen subalternisierte Wissenspraktiken und ethische Vorstellungen auf gleicher Augenhöhe mit den etablierten Wissenschaften aufeinandertreffen können, um so unterschiedliche Perspektiven für die Vorstellung von Zukünften jenseits der „Entwicklung“ zu mobilisieren. 

Basierend auf den kollektiven, verkörperten, spirituellen und intellektuellen Erfahrungen, die wir bei unserem Treffen in Bonn gesammelt haben, werden die Beiträge in dieser Sammlung die tieferen Implikationen für die „Wissenschaft“ und für die Ethik reflektieren, die die Beziehungen bestimmen, die wir zu uns selbst, zu anderen Wesen und zur Welt im Allgemeinen aufbauen und pflegen. 

Diese Überlegungen können sich mit der Art und Weise befassen, wie wir unsere wissenschaftlichen Kosmopraktiken ändern müssen, um mit aktuellen und zukünftigen Herausforderungen, verschiedenen (politischen, ontologischen, epistemologischen und ethischen) Dimensionen des Begriffs eines Pluriversums aus vielen „Welten“ fertig zu werden, oder mit praktischen Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen, wenn wir uns lebenswertere Arten des Wissens und Seins vorstellen und tiefgreifende Transformationen innerhalb der „Wissenschaft“ in Richtung eines „pluriversalen“ oder „dekolonialen“ Ethos auslösen wollen. 

Schlüsselwörter: Pluriversale Dialoge, Umweltethik, alternative Zukunftsszenarien, Entkolonialisierung

Praktiken

Autorenrichtlinien:

1. Kapitelthemen

Wir suchen qualitativ hochwertige Beiträge, die die Überlegungen und Erfahrungen, die wir während der Veranstaltung in Bonn gesammelt haben, vertiefen und/oder extrapolieren. Sie sollten zum Ziel beitragen, wissenschaftliches Ethos und Praxis durch pluriversale Dialoge zwischen unterschiedlichen Kosmopraktiken zu entkolonialisieren und zu transformieren (siehe Zusammenfassung oben).

2. Autorschaft

Obwohl Kapitel unter individueller oder kollektiver Autorschaft veröffentlicht werden können, ermutigen wir ausdrücklich zu kollektiver Veröffentlichung.

3. Größe und Format

4000 bis 6000 Wörter (ohne Referenzen), A4, Schriftart Arial, Größe 12, Zeilenabstand 1,5.

Alle verwendeten Quellen müssen ordnungsgemäß und in kohärenter Weise und gemäß akademischen Standards referenziert werden. Wir empfehlen APA 7.

4. Auswahl- und Redaktionsprozess

Die Redaktion des Buches wird vom Organisationsteam der Pluriversal Dialogues in Bonn (2024) koordiniert und wird die folgenden Schritte durchlaufen:

1. Aufruf zur Einreichung von Kapitelvorschlägen bis 31. August 2024: Bitte reichen Sie Ihren/Ihre Vorschlag(e) ein, unter Angabe eines (Arbeits-)Titels und des/der Namen des/der Autors/Autoren.

2. Ausarbeitung und Einreichung des vollständigen Kapitelvorschlags bis 31. Oktober 2024. Der Vorschlag muss enthalten:

• Den Titel

• Vor- und Nachnamen aller Co-Autoren

• Eine 500 Wörter umfassende Zusammenfassung,

• 3-5 Schlüsselwörter,

• Den Textkorpus des Kapitels (4000 bis 6000 Wörter) und

• Eine Liste mit Referenzen.

3. Peer Review bis 31. Dezember 2024: Zwei Gutachter pro Kapitel werden nach dem Zufallsprinzip aus den anderen Autoren oder externen Gutachtern ausgewählt.

4. Autorenprüfung und endgültige Einreichung bis 28. Februar 2025: Die Autoren erhalten die Kommentare der Gutachter, um sie in ihre Manuskripte aufzunehmen und an das Organisationsteam zurückzusenden.

5. Endgültige redaktionelle Überprüfung (durch das Organisationsteam) bis 30. April 2025: Nach der endgültigen Überprüfung durch das Organisationsteam werden die Manuskripte an die Autoren zurückgesandt, um die Veröffentlichung der endgültigen Versionen zu genehmigen.

6. Einreichung des vollständigen Buchmanuskripts beim Verlag (Springer) im Mai 2025: Nach der Genehmigung werden die endgültigen Versionen der Kapitel zum vollständigen Manuskript des Buches zusammengestellt, das beim Verlag eingereicht wird.


 Call for Contributions Book Type: Edited Collection Working Title: Pluriversal Dialogues on Environmental Ethics: Decolonising Scientific Practice to Build Futures Beyond ‘Development’ Abstract Our book will offer a collection of contributions from the participants of the first pluriversal dialogues at the Center for Life Ethics at University Bonn (May 20th to 24th, 2024). Modernist models of “progress” and “development” have not only shown inappropriate for tackling our self-made global eco-social crisis; they are increasingly being recognised as part of the problem. Particularly, voices from the global South have been criticizing “developmentalism” for universalising “Western” worldviews and future visions, thereby dominating and exploiting both nature and a major part of humanity. Scientific universalism sustains the colonial geopolitics of knowledge that systematically excludes subaltern (nonhetero-male, indigenous, Southern) perspectives from the official discourses about desirable futures and possible solutions to the multi-crisis scenario of our time. However, our capacity to find sustainable and just solutions to existential global threats critically depends on negotiating and taking into account diverging worlding-practices and ethical notions of 'human', 'nonhuman', 'nature' or 'environment' into our imaginaries of desirable futures. This demands recognising the possibility and the legitimacy of other worlds. Against this background, our initiative aims to open spaces for pluriversal dialogues within academia where subalternised knowledge practices and ethical notions can meet on equal footing with the established sciences, thus mobilizing different perspectives for envisioning futures beyond ‘development’. Based on the collective, embodied, spiritual and intellectual experiences we harvested from our gathering in Bonn, the contributions in this collection will reflect on the deeper implications for “Science” and for ethics that govern the relations we establish and maintain with ourselves, other beings and the world at large. These reflections may consider the way we might have to change our scientific cosmopractices to cope with current and future challenges, different (political, ontological, epistemological, and ethical) dimensions of the notion of a pluriverse of many “worlds”, or on practical challenges we will have to face if we want to envision more liveable ways of knowing and being and to trigger deep transformations within “Science” towards a “pluriversal” or “decolonial” ethos. Keywords: Pluriversal dialogues, environmental ethics, alternative futures, decolonising practices Author Guidelines: 1. Chapter topics We are looking for high-quality contributions that deepen and/or extrapolate the reflections and experiences we gathered during the event in Bonn. They should contribute to the goal of decolonialising and transforming scientific ethos and practice through pluriversal dialogues between divergent cosmopractices (see abstract above). 2. Authorship While chapters may be published under individual or collective authorship, we explicitly encourage collective publishing. 3. Size and Format 4000 to 6000 words (without references), A4, Arial font, size 12, line spacing 1.5. All sources used must be duly referenced in a coherent manner and in accordance with academic standards. We suggest APA 7. 4. Selection and editorial process The editorial of the book will be coordinated by the organising team of the Pluriversal Dialogues in Bonn (2024) and will follow the following steps: 1. Call for chapter proposals until August 31, 2024: Please submit your proposal(s), indicating a (working) title and the name(s) of the author(s). 2. Elaboration and submission of the full chapter proposal until October 31, 2024. The proposal must contain: • The title • Names and last names of all the co-authors • A 500-word abstract, • 3-5 keywords, • The chapter’s text corpus (4000 to 6000 words) and • A list of references. 3. Peer review until December 31, 2024: Two reviewers per chapter will be randomly selected from among the other authors or external reviewers. 4. Author review and final submission until February 28, 2025: The authors will receive the reviewers' comments to incorporate them into their manuscripts and send them back to the organising team. 5. Final editorial review (by the organising team) by April 30, 2025: After the final review by the organising team, the manuscripts will be sent back to the authors to authorise the publication of the final versions. 6. Submission of the complete book manuscript to the publisher (Springer) in May 2025: Once authorised, the final versions of the chapters will be compiled into the full manuscript of the book, which will be submitted to the publisher.

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